Zunächst berichte ich, wie ein unoptimierter Duschvorgang bei mir aussehen kann: Morgens stokele ich viel zu müde in Richtung Dusche. Ich stelle das Wasser an. Wenn es endlich warm ist, stelle ich mich unter die Dusche. Wenn ich nass genug bin, nehme ich mein Shampoo.
Hier kann der erste Schockmoment auftreten, nämlich wenn kein Shampoo da ist (abgesehen vom Klingeln des Weckers und von den Spritzern des kalten Wassers). Aber nehmen wir mal an, Shampoo ist da. Sagen wir mal es reicht noch für genau eine Haarwäsche. Ich quetsche also den Tropfen aus der Flasche, stelle sie zurück und nehme mir vor, sie nach dem Duschen durch eine volle zu ersetzen. Das Shampoo schmiere ich mir in die Haare, massiere es ein und spüle es aus. Danach kommt in etwa dasselbe Spiel mit dem Duschgel. Anschließend stelle ich das Wasser aus und angele mein Handtuch - das hoffentlich da ist. Ich sage nur "mögliche Schocksituation". Wenn es denn da ist oder ich frierend und nass zum Handtuchsta... äh... zur Handtuchschlange geflitzt bin, trockne ich mich ab. Vielleicht fällt mir dabei ein, dass das Handtuch mal ausgewechselt werden müsste, was ich mir dann ganz fest vornehme.
Dann geht's weiter zum Deo, Rasieren, Anziehen und so weiter und so fort und dann los zur Arbeit oder wohin auch immer. Shampoo ausgetauscht? Duschgel ausgetauscht? Handtuch ausgetauscht? Naja, nächstes mal. D'OH!
So nicht! Das kann man doch besser machen! Oder zumindest bewusster. Mit folgendem...
Duschalgorithmus:
- Viel zu früh aufgestanden Richtung Dusche stokeln
- Wasser anstellen
- Waschen (Haare, Shampoo)
- Waschen (Körper, Duschgel)
- Wasser ausstellen
- Abtrocknen
- Weiterleben
Wasser anstellen:
- [Optimierungsschritt für bestimmte Warmwasseranlagen]
- Ggf. Wasserlauf auf Brause stellen
- Brause und/oder sich selbst so positionieren, dass man vom kalten Wasser in der Leitung möglichst nicht getroffen werden kann
- Heißes Wasser anstellen
- Wenn heißes Wasser angekommen ist, eine angenehme Wassertemperatur einstellen
- Eine Portion [Waschzutat] seinem Behälter entnehmen
- Behälter zurückstellen, falls dieser weitere Portionen enthält, sonst ins Waschbecken werfen
- [Waschbares] waschen mit Portion [Waschzutat]
- [Waschbares] spülen
- Körper abtrocknen
- Handtuch zurückhängen, falls man es noch benutzen kann, sonst auf den Boden werfen
- Falls sich ein leerer Behälter für [Waschzutat] im Waschbecken befindet:
- Vollen Behälter mit [Waschzutat] aus Puffer nehmen
- Vollen Behälter mit [Waschzutat] zur Dusche stellen
- Posten [Waschzutat] auf Einkaufszettel setzen, falls Pufferstand Grenzwert unterschritten hat
- Leeren Behälter mit [Waschzutat] aus Waschbecken nehmen
- Leeren Behälter mit [Waschzutat] entsorgen
- Falls sich ein Handtuch auf dem Boden befindet:
- Frisches Handtuch von Handtuchschlange nehmen
- Frisches Handtuch bereithängen
- Dreckiges Handtuch vom Boden aufheben
- Dreckiges Handtuch in den Wäschekorb schmeißen (Hinweis: Vereinfachte Darstellung)
Der Algorithmus kann natürlich im Kontext der gesamten Morgentoilette noch weiter optimiert und ergänzt werden, z.B. bezüglich der Lüftung des Badezimmers. Inwieweit die einzelnen Schritte und ihre Reihenfolge wichtig oder "optimiert" sind, überlasse ich dem Leser. Wer mutig ist und sich viel zutraut, kann mal die Duschgelflasche wegwerfen, bevor er eine neue in die Dusche stellt... ;)