Donnerstag, 30. Oktober 2014

Lebt denn das alte Fritzboxerl noch?

Total professionelle Verkabelung
der nackten Fritzbox
Bei einem aktuellen Bastelprojekt habe ich eine Fritzbox 3030 zerschossen. Nach dem Flashen einer modifizierten Firmware gab der ausgediente Router kein Lebenszeichen mehr von sich. Nur über die Platinenanschlüsse für die serielle Konsole konnte ich die Karre aus dem Dreck ziehen.

Die ersten Experimente mit Freetz - ein Projekt zum erstellen modifizierter Firmwares für Fritzboxen - verliefen super. Doch heute war's dann soweit: nach dem Neustart war die Fritzbox nicht mehr erreichbar. Die WLAN-LED leuchtete zwar, aber ein Netz war nicht auffindbar. Die LAN-Ports holten keine IP-Adresse beim DHCP ab und auf der Notfall-IP-Adresse gab es keine Reaktion. Und Windows blieb still, als ich die Box per USB anschloss. Auf den ersten Blick ein Brick - früher hätte ich an dieser Stelle aufgegeben.

Doch unter den Patches, die Freetz bietet, war mir irgendwas über einen seriellen Port aufgefallen. Ich stieß auf eine entsprechende Seite des AVM Wikis bei wehavemorefun.de. Fast jede Fritzbox hat - wie fast jeder Einplatinencomputer - eine serielle Schnittstelle, die eine Konsolenverbindung ermöglicht.

UART-USB-Adapter
des Lemonboards
Diese Schnittstelle besteht aus vier Kontaktlöchern mit 3,3V, Rx, Tx und Gnd. Da muss man nun nur noch etwas mit Bildschirm und Tastatur dranfummeln. ;) Im Klartext: man muss die Löcher mit der seriellen Schnittstelle oder der USB-Schnittstelle eines Computers verbinden. Auf der genannten Seite sind direkt ein paar Vorschläge, wie man das anstellt. Aber keine davon sagte mir auf die Schnelle zu.

Da erinnerte ich mich, dass beim Lemonboard ein Modul dabei war, um das Lemonboard per USB ansprechen zu können. Ich nahm das Modul unter die Lupe und entzifferte, dass ein CP2102 das wesentliche Bauelement des Moduls ist. Anhand der Anleitung des Chips konnte ich die Pins identifizieren, die ich mit der Fritzbox verbinden musste.

Und siehe da: ein Lebenszeichen der Fritzbox! ifconfig zeigte an, dass kein (brauchbarer) Netzwerkadapter aktiv war. Ich habe dann das LAN mit einer festen IP-Adresse aktiviert und konnte über die Freetz Oberfläche eine stabile Firmware einspielen. Nun ist alles wieder gut und ich habe wieder etwas gelernt. Cooool! :D

Jaaaa, es lebt noch, es lebt noch, es lebt noch!

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