Dienstag, 31. Mai 2011

Parken am Rande des...

Die Wohnungen, die ich in den letzten 10 Jahren bewohnt habe, haben eins gemeinsam: Ich habe darin gewohnt. Muaha! Wo ich jetzt darüber nachdenke, fallen mir noch diverse weitere Gemeinsamkeiten ein. Über eine davon möchte ich nun schreiben: die Parkplatzsituation.

In den Ringgebieten der Städte Braunschweig und Hildesheim hat man viele Mietwohnungen mit wenigen Parkplätzen. Wer in so einer Gegend wohnt und nicht auf den Bus angewiesen sein möchte, um den Weg zwischen Auto und Wohnung zurückzulegen, der hat grob gerechnet zwei Möglichkeiten. Entweder benötigt man Geld für einen Anwohnerparkplatz, der die Situation für die anderen noch verschärft. Oder man benötigt Glück, Geschick und eine Grönemeyer-CD, um die heißbegehrte Mangelware "Parkplatz in Haustürnähe" für umme zu ergattern. Ich gehöre zu der zweiten Sorte.

Einige Menschen werden hinter'm Steuer etwas feindselig, doch der echte Krieg beginnt, wenn ein zweites Fahrzeug mit verdächtig geringer Geschwindigkeit durch's eigene Parkplatzrevier kreuzt. Diese Schlacht habe ich dank kleiner Autos, Mut zur Lücke und Parkplatzsucherfahrung meistens gewonnen, doch ich kenne auch die bittere Pille der Niederlage. Oh, ja.

Nicht nur konkurrierende Parkplatzsuchende werden Ziel des Zorns. Die Parkplatzfinder längst vergangener Minuten, Stunden, ja Tage können das Blut in den Adern eines Parkplatzsuchenden zum Kochen bringen. Die nämlich, die ihr Auto so richtig kackendämlich abparken. Was denken sich solche Autofahrer? "Ich nehme besser beide Parkplätze, man weiß nie, wozu man den zweiten noch gebrauchen kann..."? Idioten. Da sollte man gleich mal mit dem Schlüssel - halt, stopp! Andere Schädigen ist niemals gut! Das gilt selbst dann, wenn es der Doofparker eigentlich nicht anders verdient hätte. Und schließlich kann man nie wissen, was genau dazu geführt hat, dass ein Auto so parkt wie es parkt.

Was man allerdings tun sollte, ist das eigene Auto parkplatzsparend abzustellen. Und dabei kommt es mir auf eine ganz konkrete Situation an: das Längsparken am Rand einer Längsparkzone. Bereiche für das freie Längsparken werden meistens begrenzt von Kreuzungen, Halteverboten, Einfahrten, Bäumchen, Anwohnerparkplätzen und sonstigen Sonderparkplätzen. In vielen Fällen hat man es an so einem Rand leichter, in die Parklücke zu fahren, weil man vorn oder hinten niemanden anstoßen kann. Die Euphorie dieses ungeahnten Glücks des ganz besonders begehrten Parkplatzes muss wohl dazu führen, dass viele so dämlich sind, ihr Auto fein säuberlich an das nächste parkende Auto heranzurollen.

Wieso ich das dämlich finde? Nun, wenn ich eine halbe Wagenlänge zwischen meinem Auto und dem Rand der Parkzone übrig lasse, wird dort so lange kein Auto hinpassen, bis ich wieder wegfahre. Lasse ich den halben Parkplatz stattdessen zwischen mir und dem nächsten parkenden Auto, besteht die Chance, dass das andere Auto vor mir wegfährt. Dann würde eine größere zusammenhängende Parkfläche frei werden, wo möglicherweise zwei kleinere Autos hineinpassen.

Daher appelliere ich nun an alle: Wenn Ihr die Wahl habt, Euer Auto an den Rand einer Parkzone stellen zu können, dann tut das bitte, und zwar so nah wie möglich an den Rand! Das gilt insbesondere auch dann, wenn am Rand zwei Parklücken frei sind. So bewahrt man ignorante Deppen davor, kostbaren Parkplatz zu verschwenden. ;)

Sonntag, 15. Mai 2011

Gewinner gibt ab

Zu meiner Sturm- und Drangzeit habe ich mit meinen Kumpels häufig gemeyert bzw. - wie wir es nannten - Mäxchen gespielt. Das ist ein lustiges Würfelspiel, bei dem man einen Würfelbecher mit zwei Würfeln im Kreis herum gibt. Beim Weitergeben muss man dem nachfolgenden Spieler eine Punktzahl nennen, die höher ist, als die der letzten Weitergabe. Der Haken ist, dass die genannte Punktzahl höchstens soviel wert sein darf, wie die von den Würfeln angezeigte Punktzahl. Der Spieler, der an der Reihe ist, würfelt und schaut sich das Ergebnis verdeckt an. Der nachfolgende Spieler darf den Würfelbecher seines Vordermannes aufdecken, falls er glaubt, dass dessen Behauptung nicht durch die Würfel untermauert wird. Ist der Würfelwert zu niedrig, wird der Lügner bestraft, ansonsten wird der Skeptiker bestraft.

Die Strafe hatte dann immer irgendwas mit einem Glas voll Alkohol zu tun. Sonderlich kreativ waren wir nicht: es musste stets "einfach" nur auf ex ausgetrunken werden. Die Kunst lag bei diesem Spiel darin, geschickt zu bluffen. Man kann sich vorstellen, dass häufiges Verlieren die Sache nicht unbedingt einfacher machte...

Was bei einem... ja... Trinkspiel noch einen "Sinn" ergibt, ist bei anderen Spielen eigentlich eher kontraproduktiv: Die Fertigkeit, ein Spiel gut zu spielen, sollte unter den Spielern einer Spielgruppe möglichst nicht polarisieren. Sonst hat man nach einiger Zeit ein paar gute Spieler ohne Gegner und ein paar frustrierte schlechte Spieler. Keiner hat mehr richtig Lust, das Spiel zu spielen.

Interessanter ist ein Spiel, wenn alle Spieler "in einer Liga" spielen. Jeder hat die Chance, mal für eine Weile auf dem Thron zu sitzen, während die anderen durch die schaffbare Herausforderung angetrieben werden, den Thron zu erobern.

Bei den meisten Spielen wird man besser, indem man spielt. Daher sollte man den jeweils schlechteren Spielern die Möglichkeit geben, öfter zu spielen. Ist das Spiel von einer Ressource abhängig, sodass nie alle Spieler einer Spielgruppe gleichzeitig spielen können, kann man einen einfachen Regelkreis anwenden, um die Fähigkeiten der Spieler auf einem ähnlichen Niveau zu halten:

Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei zu jeder Zeit genau ein Spiel zwischen zwei Spielern oder zwei Spielergruppen möglich. Dann sollte bei jedem Folgespiel der Verlierer oder die Verlierergruppe des letzten Spiels gegen den oder die Spieler antreten, die am längsten nicht gespielt haben. So kommt jeder mal dran und die jeweils schlechtesten können viel üben.

Führt das dazu, mit Absicht zu verlieren, um öfter spielen zu können? Vermutlich nur bei denen, die ohnehin gerne verlieren... :)

Dieses Prinzip haben wir erfolgreich angewandt, als wir in einer WG mit viel "Durchgangsverkehr" öfters ein Prügelspiel auf der Konsole gespielt haben. Der Gewinner hat den Controller immer an den weitergegeben, der am längsten zuschauen musste. War jemand Neues dabei, blieb der Controller eine Weile bei ihm hängen. Die besseren Spieler konnten ihr Können vorführen und den Neuling flott zusammenlatten. Mit den etwas ungeübteren Spielern entstanden längere Kämpfe, bis sich der Neuling zu ihnen hochgekämpft hatte. Da hatten wir echt lange was von!